Aufenthalt in der Rehaklinik Potsdam - 2020

11.06.2025 - Antrag und Genehmigung der stationären Reha in Potsdam 

Während der Reha erfuhr ich von einigen Mitpatienten, dass sie teilweise ein dreiviertel Jahr und länger auf einen Reha-Platz gewartet haben. Mit wurde quasi mit der Antwort auf meinen Reha-Antrag auch gleichzeitig der Aufenthalt in der Potsdam Rehaklinik "angeboten". 4 Wochen, Beginn in 4 Wochen. Das Angebot  kann man natürlich nicht ablehnen, man muss dorthin. Positiv: die Nähe zur Familie, knapp eine Autostunde trennten uns nur. Somit musste ich meine Wäsche nicht in der Klinik waschen, zur Halbzeit meines Aufenthalts kamen meine Frau und meine Schwiegereltern vorbei und ich bekam Nachschub für die 2.Hälfte. Außerdem war auch mein bester Freund "Hermann" mitgekommen, er hatte mir so unglaublich gefehlt! 

Der Aufenthalt in der Reha, in meinem damaligen Gesundheitszustand, war völliger Schwachsinn. Der Platz hätte anderen Patienten weitaus mehr genützt, für mich ging es weiter bergab.... Ich hatte damals gerade erst mit der Psychotherapie angefangen und war noch nicht mal bereit, die ganzen neuen Erkrankungen mit meinen Depressionen in Verbindung zu bringen. Die Depressionen anzuerkennen, sie zu meinem Problem zu machen un nicht zu hinterfragen "Warum ich?", da steckte ich gerade fest. Ein riesengroßer Weg stand noch vor mir und irgendein Verwaltungsangestellter ohne medizinische Erfahrung, ohne Wissen, wie mein aktueller Gesundheitszustand ist, meinte nun, dass ich schleunigst in die Reha sollte....

Kurzer Break: Ihr werdet es immer wieder im weiteren Verlauf meiner Geschichte von mir hören, die mangelhafte oder sogar überhaupt nicht vorhandene Kooperation zwischen den verschiedenen Behörden, den medizinischen Einrichtungen und auch der behandelnden Ärzte führt dazu, dass dieses System nicht funktionieren kann. Der eine weiß vom anderen nichts. Anstatt begonnene Therapien in der Einrichtung A in der nachfolgenden Einrichtung B weiterzuführen, beginnt in "B" wieder alles von vorn. Man ist der Meinung, dass "A" die ganze Sache nicht richtig angegangen ist. Ist dann "B" beendet und man rät dem Patienten zu "C", braucht man erstmal Geduld, weil die meisten "C" keine neuen Patienten mehr annehmen. Hat man dann mit Hilfe der Krankenkasse oder der KV ein "C" gefunden, kann der aber nichts mit einem anfangen, weil er keinerlei Informationen hat, nicht über mich, meine Erkrankungen, meine stationären oder ambulanten Therapien, Klinikaufenthalte, etc. Ist das der Datenschutz, den wir hier in Deutschland haben wollen? Also lege ich "C" alles Befunde und Arztberichte vor, die ich habe. Es fehlt aber, trotz langer Zeitspanne, immer noch der Arztbrief von "B", ich habe lediglich einen knapp vormulierten "vorläufigen Arztbrief". Anmerkung: Ich habe wirklich mal über ein Jahr (!!!) auf den Arztbrief eines Schlaflabors in Berlin - Mitte gewartet bzw. schon gar nicht mehr daran gedacht. Ich hatte ja den "vorläufigen...." .... Jedenfalls benötigt "C" erstmal viel Zeit zum sichten meiner Akten und beginnt dann doch lieber einen anderen Ansatz als "A" und "B".  Es gibt keinen "Fluß", nicht eine einzige Maßnahme, die irgendwo begonnen wurde, wird von Anderen fortgesetzt. Wie soll das zielführend funktionieren? Gar nicht! Das System funktioniert nicht! Mich hatte es schon in der Zeit bei "B" (ambulante Therapie über 8 Wochen) so kaputt gemacht, dass ich danach für 3 Monate untergebrochen bin, ich war völlig am Ende. Und das Beste: Auf Nachfrage, wie meine weitere Therapie nach dem Ende der amb. Maßnahme aussieht, bekam ich als Antwort, ich soll erstmal meine Psychotherapie weitermachen! Man reißt mich also im Dezember 2020 aus genau dieser gerade begonnenen Therapie, wirft mich in die für mich zu diesem Zeitpunkt völlig nutzlosen 4 wöchigen Reha, einer anschließenden 8 Wochen dauernden amb. Therapie mit "Arbeitszeiten/Therapiestunden" von 6 bis 8 Stunden täglich (ich konnte da keine 2 min Konzentration bieten) um dann am Ende, im März 2021, im Abschlussgespräch als Ergebniss der letzten 8 Wochen dem weiter behandelnden "C" zu empfehlen, ich soll doch erstmal die im Dezember pausierte Psychotherapie wieder aufnehmen. Vielleicht könnt ihr mitfühlen, dass ich danach in ein tiefes, tiefes Loch gefallen bin und ich auch für 3 Monate der Empfehlung trotzte, mit der Psychotherapie weitr zu machen. Im Juli 2021 habe ich weiter gemacht und bin auch heute noch dabei. Der Break war etwas länger und ich habe damit auch schon gespoilert, wie es ausgeht, aber bleibt bitte weiterhin dran. Eventuell hat ja jemand die gleichen Erfahrungen gemacht oder aber ein positives Fazit aus der Zeit in der Reha gezogen. Schreibt mir gerne eure Geschichten an ricosaenger@gmx.de.

Aber natürlich soll es hier mit ein paar Anekdoten und Erlebnissen aus der Rehaklinik weiter gehen. Folgt....